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Kräutermedizin und Gesundheit
Die traditionelle thailändische Medizin, basierend auf dem Konzept der „Vier Elemente“ – Erde, Wasser, Luft und Feuer, ist ein wertvolles Erbe, das von thailändischen Vorfahren überliefert wurde. Trotz der zunehmenden Beliebtheit moderner westlicher Medizin werden diese Heilmethoden besonders in ländlichen Gebieten weiterhin angewendet. Krankheiten gelten als Ergebnis eines Ungleichgewichts, und die Behandlung zielt darauf ab, das Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele wiederherzustellen. Hierfür werden Kräutermedizin, Ernährungsempfehlungen, spirituelle Heilung und traditionelle Massage verwendet. König Rama III. gründete 1832 die Universität für traditionelle Medizin im Wat Pho Kloster. Heute überwacht Prinzessin Chulabhorn, eine Chemikerin, die Entwicklung der traditionellen Medizin. Das Gesundheitsministerium fördert die Kräutermedizin, und viele traditionelle Kräuter haben den Status von Arzneimitteln erhalten. Zu den häufig verwendeten Pflanzen gehören Ginkgo biloba, das das Gedächtnis verbessert, Centella asiatica, bekannt als „Kraut der Langlebigkeit“, Kurkumin mit entzündungshemmenden Eigenschaften, Andrographis paniculata zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und Eurycoma longifolia zur Stärkung der männlichen Ausdauer. Morinda citrifolia stabilisiert Stoffwechselprozesse und unterstützt die Leberfunktion. Diese pflanzlichen Präparate sind in Fachgeschäften erhältlich.
Kräutermedizin und Gesundheit
Medikamente aus tierischen Bestandteilen, besonders Schlangen und Schlangengift, sind in Thailand weit verbreitet. Das „Königreich der Schlangen“ beherbergt etwa 200 Schlangenarten, von denen 60 giftig sind. Auf spezialisierten Schlangenfarmen werden Schlangengift, Galle, Fett und Knochen gesammelt, um Medikamente und Kosmetika herzustellen. Diese Präparate stärken das Immunsystem und werden zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Blutgerinnungsstörungen, rheumatischen Beschwerden, Arthritis sowie chronischen Erkrankungen von Nieren, Bauchspeicheldrüse und Leber verwendet. Besonders beliebt ist die Gallenblase des Pythons, die als starker Immunstimulans und Antioxidans wirkt. Das Fett der Königskobra hilft bei Atemwegserkrankungen und reinigt die Lunge von Nikotin und Teer, während Kobraöl in Kosmetika zur Verjüngung verwendet wird. Schlangenbein-Extrakt dient zur Behandlung von Diabetes und zur Vorbeugung von Herzinfarkten. In den letzten Jahren sind auch Medikamente aus Haifischleber, -fett und -knorpel beliebt geworden. Haifischleber enthält Squalen, das die Blutgefäße reinigt und die Kapillaren stärkt. Haifischknorpel ist reich an Chondroitinsulfaten und Glucosamin, die die Heilung von Knochen und Knorpel unterstützen. Diese Produkte sind in Fachgeschäften erhältlich.
Kräutermedizin und Gesundheit
Thailändische Salben und Massageöle sind ein wesentlicher Bestandteil der traditionellen thailändischen Medizin und sehr beliebt, sowohl in Thailand als auch im Ausland. Hergestellt aus Heilkräutern, lindern sie Schmerzen in Muskeln, Sehnen und Gelenken und werden bei Verstauchungen, Prellungen und Verletzungen empfohlen. Sie stimulieren die Blutzirkulation und verstärken in Kombination mit Ölen die Wirkung der Behandlung. Zu den beliebtesten Salben zählen die rote Salbe, die rote Paprika enthält und starke Wärmewirkung bei Gelenk- und Muskelschmerzen hat; die gelbe Salbe, die bei Bandscheibenvorfällen und Rückenschmerzen hilft; die grüne Salbe, die eine kühlende Wirkung hat, Blutergüsse löst und bei Insektenstichen hilft; die weiße Salbe, die sanfteste, die bei Insektenstichen, empfindlicher Haut und Kindern verwendet wird; sowie die schwarze Salbe, die intensiv wärmend ist und bei Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt wird. Thailand ist auch für seine vielfältigen Heiltees bekannt, die entgiftend, beruhigend und stoffwechselregulierend wirken. Diese Tees unterstützen die Leberreinigung, helfen bei Erkältungen, Hautproblemen wie Ekzemen und Psoriasis und können in Fachgeschäften in verschiedenen Geschmacksrichtungen gefunden werden.
